Building Bridges through Music
Right To Play und Silkroad bringen mit der universellen Sprache der Musik Jugendliche aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen im Libanon zusammen, um sich gegenseitig kennenzulernen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt durch künstlerisches Spiel zu stärken.
Das Pilotprojekt «Building Bridges through Music» wurde 2018 gestartet, um Brücken zwischen libanesischen, syrischen und palästinensischen Jugendlichen zu bauen. Zudem bietet das Programm jungen Menschen eine Plattform, um sich mit ihren Rechten auseinanderzusetzen. In verschiedenen Workshops stärken die Jugendlichen ihre persönlichen und sozialen Kompetenzen, wie Selbstvertrauen, Empathie, Kommunikations- und Konfliktlösungsfähigkeiten – Kompetenzen, die für ihre Interessensvertretung und persönliche Weiterentwicklung entscheidend sind.
Verunsicherte junge Menschen ohne Perspektive
Die beruflichen Aussichten für junge Menschen im Libanon sind gering. Hohe Arbeitslosigkeit und Armut üben Druck auf die Familien von Flüchtlingen und Gastgemeinden aus. Schon vor der Flüchtlingskrise lebte ein hoher Prozentsatz der Menschen an oder unterhalb der Armutsgrenze.
Eine umfassende Studie verschiedener UN-Organisationen hat gezeigt, dass im Libanon Jugendliche aus Flüchtlingsländern und dem Gastland in der Regel isoliert voneinander leben und keine interkulturellen sozialen Bindungen haben. Zudem sind viele Jugendliche durch den starken Konkurrenzkampf auf dem Arbeitsmarkt eingeschüchtert, scheuen den Kontakt mit den Behörden und sind durch die allgemeinen Unsicherheiten über ihre Zukunft beunruhigt. Unter den Flüchtlingsjugendlichen, die unter verarmten Bedingungen leben, sind diese Ängste besonders verbreitet.
Wie wir durch Musik Brücken bauen
In Zusammenarbeit mit Silkroad wird mittels Musik kreatives Lernen gefördert. Silkroad ist eine vom Cellisten Yo-Yo Ma initiierte Non-Profit-Organisation, die sich für die Förderung des multikulturellen künstlerischen Austauschs engagiert.
Bei Projektbeginn wurden 20 jugendliche Coaches ausgebildet, die selbst von Armut, Gewalt, mangelnden Infrastrukturen oder Umweltverschmutzung betroffen sind. Sie haben grosses Interesse und die notwendigen Fähigkeiten gezeigt, ihr Wissen anschliessend an eine Gruppe von Jugendlichen weiterzugeben.
Während den regelmässigen Treffen unter den Jugendlichen informieren die Coaches über Menschenrechte und Kinderschutz und vermitteln musikalisches Wissen und grundlegende Musiktheorie – Werkzeuge, um soziale Themen zu reflektieren und sich auszudrücken. Die Coaches ermutigen die Jugendlichen zur Zusammenarbeit und begleiten die Vorbereitungen für ein grosses öffentliches Konzert mit dem Silkroad Ensemble am Ende des Pilotprojekts. Auf diese Weise wird ein reger Austausch zwischen den Bevölkerungsgruppen gewährleistet.
Bis heute wurden bereits 210 benachteiligte Jugendliche durch künstlerisches Spiel erreicht. Right To Play hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis Ende Juli 2019 gesamthaft 300 Jugendliche vom Pilotprojekt in Beirut profitieren können.