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Die Leidenschaft fürs Lernen Weitergeben – KARIN HOWELLS GESCHICHTE

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Karin Howell arbeitete im frühen Stadium ihrer beruflichen Karriere als Kindergärtnerin in der Schweiz und begleitete Kinder beim Lernen und Erforschen auf eine kreative Art. Als sie mit verschiedenen Lehrmethoden experimentierte, bemerkte sie, wie viel begeisterter die angehenden Schüler/-innen beim Lernen waren, wenn sie sich körperlich betätigten, und wie viel schneller sie neue Konzepte aufnahmen, wenn sie Spiele spielten.

"In dem Moment, indem die Kinder von ihren Stühlen aufstehen und spielen, sind sie voll dabei. Man erkennt, wie sie Teil ihrer Zukunft werden. Das ist faszinierend!"

Im weiteren Verlauf ihrer Karriere erforschte Karin weiterhin den Zusammenhang zwischen Spiel und körperlicher Bewegung. Sie studierte Sportpädagogik mit Spezialisierung auf «Total Physical Response (TPR)» , eine ganzheitliche Sprachlehrmethode, die körperliche Bewegung zur Unterstützung des Lernens nutzt. 2003 wurde sie Mitgründerin der "Kids in Motion Foundation» , die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Programme zu finanzieren, die den Bildungszugang in Afrika verbessern.

Während ihrer Stiftungsarbeit sah sie einen erstaunlichen Unterschied im Verhalten von Kindern, die in einem traditionellen Klassenzimmermodell sitzend unterrichtet wurden, ohne viel Raum für Diskussionen oder Entdeckungen, und dort, wo spielerische Ansätze verwendet und den Kindern Möglichkeiten geboten wurden, an interaktiven Spielen und Aktivitäten zur Unterstützung ihres Lernens teilzunehmen.

Als 2004 ein Freund Karin anfragte, die Fundraising-Bemühungen von Right To Play in der Schweiz zu unterstützen, war es für sie keine Frage, einem Treffen mit dem Gründer Johann Olav Koss zuzustimmen. Als Johann ihr von seiner Vision erzählte, Kinder spiel- und sportbasiert zu fördern, wusste sie, dass sie eine Organisation gefunden hatte, die zu ihrer eigenen Leidenschaft für Bildung passt.

«Ich glaube einfach so sehr an die Bildung von Kindern. Sie sind die Führungskräfte von morgen. Es ist wichtig, dafür zu sorgen, dass sie, auch wenn sie mit schwierigen Umständen konfrontiert sind, immer noch die Möglichkeit bekommen, Kinder zu sein und auf kindgerechte Art und Weise lernen und die Welt um sie herum verstehen können.»

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Karin spielt mit Kindern in Uganda bei ihrem Programmbesuch in 2006.

BILDUNGS-BARRIEREN ABBAUEN

Seit mehr als 16 Jahren engagiert sich Karin für Right To Play, dabei hat sie über ihre Stiftung wichtige Unterstützung für Programme geleistet und war Mitglied des Schweizer Stiftungsrats, wo sie ihr wertvolles Fachwissen über spielbasierte Lernmethoden weitergegeben hat.

Zurzeit konzentriert sich Karin besonders auf den Abbau von Bildungsbarrieren für Mädchen und Kinder mit Behinderungen. Sie interessiert sich dafür, wie von Right To Play ausgebildete Lehrpersonen mit Eltern zusammenarbeiten, um sie für die Hindernisse zu sensibilisieren, die ihren Kindern den gleichberechtigten Zugang zu Bildung erschweren, und wie sie gemeinsam Wege finden, diese Barrieren abzubauen.

«Viele Mädchen tragen Kleider in der Schule. Manche Eltern sorgen sich, dass die Röcke ihrer Töchter verrutschen könnten, deshalb erlauben sie ihnen nicht, an körperlichen Aktivitäten teilzunehmen. Aber wenn die Trainer von Right To Play mit den Eltern der Mädchen über Lösungen sprechen, wie z. B. das Tragen von Shorts unter den Kleidern, fühlen sich viele wohler, und plötzlich haben diese Mädchen die Möglichkeit, teilzunehmen.»

Als Lehrerin weiss Karin, dass elterliche Unterstützung und viel Engagement der Schlüssel zum Bildungserfolg der Kinder sind. Sie erinnert sich an einen beeindruckenden Moment in der Mara-Region in Tansania, als sie sah, wie Kinder an öffentlichen Theateraufführungen und Debatten teilnahmen, die von Right To Play Trainern organisiert wurden. Die ganze Gemeinde versammelte sich, um zuzuschauen und zuzuhören, was die Jugendlichen über die Wichtigkeit von Bildung und der Gleichberechtigung der Geschlechter erzählten. Sie diskutierten auch darüber, warum es Mädchen erlaubt sein sollte, zu spielen. Es war ihr sofort klar, dass hier etwas ganz Besonderes passierte.

«Durch diese Debatten lernten die Erwachsenen so viel von den Kindern. Die Eltern begannen zu verstehen, warum es für ihre Kinder wichtig ist, zur Schule zu gehen, und sie wurden ein Teil ihres Empowerments und taten alles, was sie konnten, um zu helfen. In dieser Gemeinde sah man Eltern, die ihre eigene Zeit und ihr eigenes Geld in den Bau von Schulen steckten, weil sie daran glaubten. Ich denke, es ist sehr klar, dass sich Right To Play stark engagiert, um Gemeinschaften zusammenzubringen und sie im Namen der Kinder zu mobilisieren.»


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Karin bei ihrem Besuch eines Klassenzimmers in Tansania in 2017.

DIE LEIDENSCHAFT FÜRS LERNEN AN DIE NÄCHSTE GENERATION WEITERGEBEN

Karins Mission als Mutter war es, ihre Leidenschaft für Bildung zu teilen und ihre vier Kinder dazu zu bringen, interessierte Weltbürger zu werden. Als Karins Söhne 12 und 10 Jahre alt waren, begleiteten sie sie auf einem Besuch nach Ghana, um Right To Play-Programme in Aktion zu sehen. Sie reisten von der Stadt Accra in ein abgelegenes Dorf im Norden des Landes, besuchten Klassenzimmer und trafen unterwegs Kinder, die an den Programmen teilnahmen. Der Kontakt zu Kindern, die mit den Herausforderungen der Armut konfrontiert sind, hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf ihre Söhne, der sie bis heute prägt.

«Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie unglaublich es ist, was meine Kinder durch Right To Play gelernt haben. Sie sind alle zu wirklich engagierten Erwachsenen herangewachsen, die daran interessiert sind, etwas über die Welt zu lernen und der Umwelt Sorge zu tragen. Es ist sehr berührend.»

Für die Zukunft von Right To Play hofft Karin, dass die Organisation expandieren kann, um mehr Kindern auf der ganzen Welt Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung zu ermöglichen.

«ES IST SO KLAR, DASS KINDER BESSER LERNEN, WENN SIE SPASS HABEN. DESHALB IST ES WICHTIG, LEHRPERSONEN DABEI ZU UNTERSTÜTZEN, EINEN SPIELERISCHEN UNTERRICHT ZU GESTALTEN, UM IHRE SCHÜLER/-INNEN ALTERSGERECHT ZU FÖRDERN.»